Kosten Kamineinbau: Anschaffung und Betrieb
Ein Kamin bringt nicht nur Wärme, sondern auch Behaglichkeit und Stil ins Zuhause. Ob moderner Pelletkamin oder klassischer Kachelofen – die Auswahl ist groß, die Preisspanne ebenso. Wer sich einen Kamin anschaffen möchte, sollte die Gesamtkosten von Anschaffung über Einbau bis hin zu Betrieb und Wartung kennen. Dieser Ratgeber zeigt detailliert, welche Ausgaben auf Hausbesitzer zukommen und wie sich die Investition mit Fördermitteln oder Eigenleistung optimieren lässt.
Das Wichtigste in Kürze
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Was kostet ein Kamin inklusive Einbau und Betrieb?
- Anschaffungskosten: Vom Schwedenofen bis zum Kachelofen
- Montage und Einbau: Diese Kosten kommen hinzu
- Brennstoffkosten im Vergleich
- Reinigung und Wartung: Laufende Kosten einplanen
- Staatliche Förderung senkt Investitionskosten
- Eigenleistung und Bausätze: So lassen sich Kosten reduzieren
- Fazit
- Die Anschaffungskosten variieren stark: von 350 Euro für einfache Modelle bis über 15.000 Euro für Kachelöfen.
- Zusätzliche Kosten entstehen für Montage, Schornstein und Abnahme.
- Brennstoffkostenhängen von Holz-, Pellet- oder Gaspreisen ab.
- Regelmäßige Wartung durch den Schornsteinfeger ist Pflicht.
- Förderprogramme wie die BEG senken die Gesamtkosten deutlich.
Was kostet ein Kamin inklusive Einbau und Betrieb?
Ein Kamin kostet je nach Modell zwischen 350 und 15.000 Euro in der Anschaffung. Für Montage, Schornstein und Abnahme kommen 500 bis 4.500 Euro hinzu. Im Betrieb fallen jährlich rund 100 Euro für Wartung und 6 bis 11 Cent pro kWh Brennstoffkosten an.
Anschaffungskosten: Vom Schwedenofen bis zum Kachelofen
Die Kosten für einen Kamin hängen maßgeblich von Bauart, Größe und Ausstattung ab. Einfache Schwedenöfen gibt es bereits ab 350 Euro, während ein maßgefertigter Kachelofen bis zu 15.000 Euro kosten kann. Modelle mit Wasserführung, die zusätzlich Heizwasser erwärmen, sind teurer, da sie eine Anbindung an das Heizsystem benötigen. Besonders edel sind Speckstein- oder Gaskamine, die hohe Material- und Installationskosten verursachen.
Auch die Einbausituation beeinflusst den Preis: In Häusern mit Lüftungsanlage muss der Kamin raumluftunabhängig arbeiten, was höhere Anforderungen an Dichtheit und Luftzufuhr bedeutet. Wenn kein Schornstein vorhanden ist, verteuert ein nachgerüsteter Edelstahlzug die Anschaffung um 1.500 bis 3.500 Euro.
Die folgende Tabelle zeigt die gängigen Preisspannen:
Kaminart | Kosten für den Kamin |
---|---|
Einfacher Schwedenofen | 350 – 1.500 € |
Pelletkaminofen | 850 – 2.500 € |
Natursteinkamin (Specksteinofen) | 850 – 3.500 € |
Gaskamin | 1.500 – 8.000 € |
Kaminofen mit Vergaser | 1.300 – 5.000 € |
Kaminofen mit Wassertasche | 1.000 – 5.500 € |
Kachelofen | 2.500 – 15.000 € |
Heizkassette für Kachelöfen | 750 – 3.000 € |
Küchenofen mit Wassertasche | 1.500 – 5.000 € |
Montage und Einbau: Diese Kosten kommen hinzu
Neben der Anschaffung verursacht auch der Einbau erhebliche Zusatzkosten. Einfache Öfen lassen sich für 100 bis 500 Euro aufstellen, während ein handgesetzter Kachelofen bis zu 5.000 Euro Montagekosten erfordert. Wasserführende Modelle benötigen zusätzlich Rohrleitungen, Sicherheitseinrichtungen und einen Pufferspeicher, der je nach Volumen 750 bis 2.500 Euro kostet.
Auch der Schornstein spielt eine Rolle: Ist keiner vorhanden, kommen 1.500 bis 4.500 Euro für einen Edelstahlkamin hinzu. Die Abnahme durch den Schornsteinfeger kostet weitere 50 bis 150 Euro.
Selbstbau kann Kosten sparen, sollte aber mit einem Fachmann abgestimmt werden, um Sicherheitsmängel zu vermeiden.
Die Übersicht zeigt typische Montagepreise:
Montageart | Kosten |
---|---|
Heizkamin aufstellen | 100 – 500 € |
Kachelofen setzen | 500 – 5.000 € |
Wasserführender Kaminofen | 500 – 2.500 € |
Edelstahl-Schornstein nachrüsten | 1.500 – 4.500 € |
Kamin-Abnahme (Schornsteinfeger) | 50 – 150 € |
Brennstoffkosten im Vergleich
Die laufenden Ausgaben hängen stark vom Brennstoff ab. Holz und Pellets sind meist günstiger als Gas oder Flüssiggas. Wer eigenes Brennholz besitzt, kann die Heizkosten erheblich senken. Der Verbrauch richtet sich nach der Heizleistung des Ofens und der Nutzungsdauer. Ein regelmäßig genutzter Kamin kann monatlich 100 bis 300 Euro an Brennstoffkosten verursachen.
Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Energiekosten pro Kilowattstunde (Stand: August 2025):
Brennstoff | Kosten pro kWh |
---|---|
Scheitholz (ofenfertig) | 9,40 Cent |
Holzpellets | 6,40 Cent |
Erdgas | 11,31 Cent |
Flüssiggas | 8,50 Cent |
Wer seinen Kamin als Zusatzheizung nutzt, profitiert besonders von den günstigen Holzpreisen. Zudem ist der Brennstoff CO₂-neutral, was die Umwelt schont und nachhaltiges Heizen ermöglicht.
Reinigung und Wartung: Laufende Kosten einplanen
Ein Kamin muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden, um sicher und effizient zu funktionieren. Während Hausbesitzer Aschekasten, Brennraum und Ofenrohr selbst säubern können, ist der Schornsteinfeger für die gesetzlich vorgeschriebene Reinigung zuständig. Bei gelegentlicher Nutzung fallen rund 20 bis 30 Euro jährlich an, bei intensiver Nutzung bis zu 100 Euro. Wasserführende Kaminöfen benötigen zusätzlich eine jährliche Wartung, die weitere 20 bis 50 Euro kostet.
Zudem schreibt der Gesetzgeber alle sieben Jahre eine Feuerstättenschau vor, die etwa 20 bis 30 Euro kostet. Insgesamt summieren sich die Wartungs- und Reinigungskosten also auf etwa 50 bis 150 Euro pro Jahr.
Hier ein Überblick:
Wartung/Reinigung | Kosten |
---|---|
Selbstreinigung von Brennraum & Ofenrohr | 0 € |
Schornsteinreinigung (selten genutzt) | 20 – 30 € / Jahr |
Schornsteinreinigung (regelmäßig genutzt) | 80 – 100 € / Jahr |
Wartung wasserführender Kaminöfen | 20 – 50 € / Jahr |
Feuerstättenschau | 20 – 30 € (2× in 7 Jahren) |
Staatliche Förderung senkt Investitionskosten
Wer seinen Kamin nachhaltig gestalten möchte, kann staatliche Zuschüsse nutzen. Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert das BAFA insbesondere Pelletöfen mit Wassertasche. Voraussetzung ist, dass der Antrag vor dem Einbau gestellt und das Gerät in der Liste der förderfähigen Anlagen aufgeführt ist. So können je nach Gerät und Effizienz mehrere Tausend Euro Fördergeld fließen. Diese Unterstützung lohnt sich besonders bei der Kombination mit einer zentralen Heizungsanlage, da der Ofen dann zur Gesamtenergieeffizienz des Hauses beiträgt.
Eigenleistung und Bausätze: So lassen sich Kosten reduzieren
Viele Hersteller bieten Kaminbausätze an, die Heimwerker mit etwas Geschick selbst montieren können. Das spart die Montagekosten und ermöglicht individuelle Gestaltung. Dennoch sollte vorab ein Fachmann prüfen, ob der geplante Standort und die Belüftung sicher sind. Fehler beim Aufbau können gefährlich werden oder die Abnahme durch den Schornsteinfeger gefährden. Wer die Eigenleistung fachgerecht plant, kann bis zu 2.000 Euro sparen. Besonders attraktiv sind Kamine ohne Schornstein, da sie keine aufwendige Abgasanlage benötigen und somit deutlich günstiger sind.
Fazit
Ein Kamin ist eine lohnende Investition in Wohnkomfort und Nachhaltigkeit, erfordert aber eine sorgfältige Kostenplanung. Von der Anschaffung über Montage bis zu Wartung und Brennstoffverbrauch können sich die jährlichen Gesamtkosten deutlich unterscheiden. Wer Fördermittel nutzt oder Eigenleistung einbringt, kann die Ausgaben spürbar senken und langfristig von effizienter, gemütlicher Wärme profitieren.
Quellen zum Thema Kosten Kamineinbau:
- Kamin einbauen? Vorschriften & Kosten für 2026 im Blick! – WOHNEN UND FINANZIEREN
- Kamin bauen: Was kostet es? Alle Kosten und Preise 2023 – Hausfrage
- Kamin und Holzofen: Kosten, Förderungen, Vorteile – Dr. Klein