Gaskrise Winter 2026: Womit heizen wenn Gas ausfällt?

Notfall-Heizen im Winter 2026: Jetzt handeln, bevor‘s eng wird

Die Deutschland-weiten Gasspeicher sind nur zu rund 75 % gefüllt – deutlich weniger als in früheren Jahren. Das erhöht das Risiko, bei einem sehr kalten Winter nicht ausreichend versorgt zu sein. Wir zeigen Ihnen, welche Heiz-Alternativen Sie jetzt für den Winter 2026 bedenken sollten – von langfristigen Lösungen bis zu kurzfristigen Notmaßnahmen.

Gaskrise Winter 2026: Womit heizen wenn Gas ausfällt?
Gaskrise Winter 2026: Womit heizen wenn Gas ausfällt?

Wenn die Gasversorgung plötzlich ausfällt, entsteht schnell Unsicherheit: Wie bleibt die Wohnung warm und welche Alternativen sind kurzfristig oder langfristig sinnvoll? Je nach Situation stehen verschiedene Heizoptionen bereit, die von modernen Wärmepumpen über Holz- und Pelletheizungen bis hin zu mobilen Notlösungen reichen. Auch Fernwärme oder neue Technologien wie Wasserstoff-Heizungen können eine Rolle spielen. Der folgende Ratgeber erklärt alle Möglichkeiten ausführlich, damit Sie im Ernstfall genau wissen, welche Option wirklich zu Ihrer Wohnsituation passt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wärmepumpen, Holz- und Pelletheizungen sowie Solarthermie sind langfristige Alternativen zur Gasheizung.
  • Fernwärme eignet sich, wenn ein entsprechender Anschluss vorhanden ist.
  • Wasserstoff-Heizungen gelten als zukünftige Option für H2-Ready-Systeme.
  • Mobile Elektroheizer und Diesel-Standheizungen können kurzfristig überbrücken.
  • Kaminöfen, Egloos oder Raketenöfen bieten zusätzliche Notlösungen – teils jedoch nur für den Außenbereich geeignet.

Warum die Situation 2026 kritisch ist

Die Speicherfüllstände in Deutschland bewegen sich derzeit auf einem niedrigeren Niveau als in den vergangenen Wintern. Laut dem Verband Initiative Energien Speichern e. V. (INES) betrug der Füllstand im Herbst 2025 etwa 75 %.

In einem Szenario mit extremen Winterbedingungen könnten die Bestände bereits Ende Januar 2026 erschöpft sein. Gleichzeitig steigt die Gasnachfrage – etwa durch schwächeren Wind- und Solarstrom – was die Versorgung zusätzlich belastet. Kurz: Ein normalschwerer Winter könnte machbar sein, ein harscher Winter würde Deutschland vor ernste Herausforderungen stellen.

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Was kann man tun,
wenn die Gasversorgung ausfällt?

Bei einem Gas-Ausfall können Sie kurzfristig mit Elektroheizern, Kaminöfen oder Diesel-Standheizungen heizen. Langfristig eignen sich Wärmepumpen, Holz- und Pelletheizungen, Solarthermie, Hybridheizungen, Fernwärme sowie perspektivisch Wasserstoff-Heizungen als dauerhafte Alternativen.

Wärmepumpen als effiziente und gasfreie Dauerlösung

Wärmepumpen nutzen die Energie aus Luft, Erdreich oder Grundwasser, um Gebäude nachhaltig zu beheizen. Sie gelten als besonders effizient, weil sie weniger Strom verbrauchen als die erzeugte Wärmeleistung. Zudem arbeiten sie emissionsarm und können komplett unabhängig von Gas betrieben werden. In modernen, gut gedämmten Häusern liefern sie konstant Wärme und Warmwasser.

Auch in Bestandsgebäuden sind sie möglich, wenn die Heizflächen groß genug sind oder eine Sanierung erfolgt. Der Betrieb lässt sich mit Photovoltaik koppeln, was die Energiekosten weiter senken kann. Durch staatliche Förderungen bleibt die Investition oft wirtschaftlich attraktiv.

Holz- und Pelletheizungen als natürliche Alternative

Holz- und Pelletheizungen gelten als umweltfreundliche Heizoption, da sie auf regenerativen Rohstoffen basieren. Sie benötigen jedoch einen Kaminanschluss und ausreichend Lagerplatz für Scheitholz oder Pellets. Moderne Pelletheizungen arbeiten automatisch und ermöglichen eine stabile Wärmeversorgung auch bei niedrigen Außentemperaturen. Zudem entstehen geringe Betriebskosten, wenn der Brennstoff regional verfügbar ist.

Diese Heizung eignet sich besonders für Einfamilienhäuser, die eine verlässliche Wärmeerzeugung suchen. Der Betrieb ist CO₂-neutral, da nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie der Baum zuvor gebunden hat. Damit stellen Holz- und Pelletheizungen eine gute langfristige Option dar.

Solarthermie für Warmwasser und Heizungsunterstützung

Solarthermie sammelt Wärmeenergie über Kollektoren auf dem Dach und nutzt sie zur Warmwasserbereitung oder als Unterstützung des Heizsystems. Sie ist besonders effizient im Sommer, kann aber auch in der Übergangszeit Heizenergie liefern.

Da Solarthermie allein selten als Vollheizung ausreicht, wird sie oft mit anderen Systemen kombiniert. Dadurch sinkt der Gasverbrauch deutlich, was langfristig Kosten spart und die Unabhängigkeit erhöht. Die Technik ist robust, wartungsarm und für viele Dachformen geeignet. In Kombination mit Pufferspeichern lässt sich die Energie effizient nutzen. Wer seine Heizkosten reduzieren will, profitiert von Solarthermie besonders stark.

Hybridheizungen als flexible Kombination

Hybridheizungen verbinden zwei Heizsysteme miteinander. Häufig wird eine bestehende Gasheizung mit regenerativen Lösungen wie Solarthermie oder einer Wärmepumpe kombiniert. Dadurch wird die Abhängigkeit von Gas reduziert, während gleichzeitig Versorgungssicherheit entsteht. Das System entscheidet automatisch, welche Energiequelle effizienter arbeitet.

Dies sorgt für niedrige Betriebskosten und einen zuverlässigen Wärmebetrieb, selbst bei niedrigen Außentemperaturen. Hybridlösungen eignen sich gut für Bestandsgebäude, die nicht sofort komplett umgestellt werden können. Sie erleichtern den Einstieg in erneuerbare Energien. So bleibt die Wärmeversorgung selbst bei Gasengpässen jederzeit gewährleistet.

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Fernwärme – wenn ein Anschluss vorhanden ist

Fernwärme bietet eine stabile Wärmeversorgung, sofern ein Anschluss an ein bestehendes Wärmenetz besteht. Die Wärme wird zentral erzeugt und über isolierte Leitungen ins Haus transportiert. Das System ist sehr komfortabel, da keine eigene Heizanlage notwendig ist. Außerdem gelten Fernwärmenetze als vergleichsweise ausfallsicher.

Die Versorgung hängt jedoch stark von der regionalen Infrastruktur ab. In Städten wächst das Netz stetig, während ländliche Gebiete seltener angebunden sind. Wer Zugang zu Fernwärme hat, erhält eine zuverlässige, wartungsarme und gasunabhängige Lösung. Dadurch eignet sie sich bestens als langfristige Alternative.

Wasserstoff-Heizungen als zukünftige Technologie

Wasserstoff-Heizungen gelten als mögliche Zukunftslösung, insbesondere für H2-Ready-Gasheizungen. Diese Systeme können anteilig oder vollständig mit Wasserstoff betrieben werden. Der Vorteil liegt darin, dass bestehende Gasinfrastrukturen teilweise weiterverwendet werden können. Aktuell befindet sich die Wasserstoffversorgung jedoch noch im Aufbau.

Daher eignen sich solche Heizungen vor allem für Haushalte, die langfristig auf eine moderne Lösung setzen wollen. Der Einsatz von grünem Wasserstoff könnte künftig klimaneutrales Heizen ermöglichen. Obwohl diese Technologie noch nicht weit verbreitet ist, wird sie als wichtiger Baustein der Energiewende gehandelt. Dadurch bleibt Wasserstoff eine vielversprechende Perspektive.

Kurzfristige Notlösungen im Ernstfall

Kurzfristige Heizlösungen spielen bei plötzlichen Gas-Ausfällen eine wichtige Rolle. Mobile Elektroheizer können einzelne Räume schnell erwärmen, funktionieren jedoch nur, wenn der Strom nicht ausfällt. Eine provisorische Diesel-Standheizung, wie man sie aus Wohnmobilen kennt, kann mit einem Akku betrieben werden und liefert sogar bei Stromausfällen Wärme.

Kaminöfen oder offene Kamine bieten ebenso eine schnelle Lösung, sofern Brennholz vorhanden ist. Egloo-Öfen aus Terrakotta können kleine Räume mit Teelichtern leicht erwärmen. Für Notfälle im Freien eignen sich Raketenöfen oder kleine Lagerfeuer. Wichtig ist dabei immer die sichere Handhabung, da einige Methoden nicht für Innenräume gedacht sind.

Fazit

Ein Gas-Ausfall muss nicht zur Kältefalle werden, denn es gibt viele Lösungen für jede Wohnsituation. Ob Wärmepumpe, Holzheizung, Fernwärme oder kurzfristige Notheizung – jede Option hat klare Vorteile. Wer langfristig investieren möchte, setzt auf erneuerbare Energien und hohe Effizienz. Für den Notfall stehen schnelle Alternativen bereit, die Sicherheit und Wärme garantieren. So bleiben Sie jederzeit handlungsfähig und unabhängig.

Quellen:

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FAQ:

Droht im Winter 2026 eine neue Gasknappheit in Deutschland?

Ja, Experten der Initiative Energien Speichern warnen, dass bei einem extrem kalten Winter die Speicher bereits im Januar 2026 leerlaufen könnten. Dies liegt an gesunkenen Importkapazitäten und einem potenziell höheren Verbrauch bei Kälte.

Wie hoch wird der Gaspreis im Jahr 2026 voraussichtlich sein?

Prognosen gehen von einem Endkundenpreis zwischen 12 und 14 Cent pro Kilowattstunde aus. Preistreiber sind dabei weniger die Börsenpreise, sondern steigende Netzentgelte und CO2-Abgaben.

Lohnt sich 2026 noch der Einbau einer neuen Gasheizung?

Aufgrund der steigenden CO2-Bepreisung und der kommunalen Wärmeplanung raten Experten meist davon ab. Ab 2026 greifen zudem strengere Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für den Einbau neuer Systeme.

Womit kann ich heizen, wenn das Gas 2026 ausfällt?

Als kurzfristige Notlösung eignen sich elektrische Radiatoren, Heizlüfter oder Petroleumöfen für gut belüftete Räume. Langfristig bieten Kaminöfen oder Split-Klimaanlagen (Luft-Luft-Wärmepumpen) eine sicherere Alternative.

Wie stark steigt der CO2-Preis für Gas im Jahr 2026?

Der CO2-Preis wird voraussichtlich auf etwa 55 bis 65 Euro pro Tonne steigen. Dies verteuert fossiles Erdgas spürbar im Vergleich zu den Vorjahren.

Warum steigen die Gas-Netzentgelte im Jahr 2026?

Da immer mehr Haushalte auf Wärmepumpen oder Fernwärme wechseln, müssen die Fixkosten des Gasnetzes auf weniger verbleibende Kunden umgelegt werden. Dies führt zu einer Erhöhung der Gebühren für den einzelnen Gaskunden.

Sind Heizlüfter eine sinnvolle Alternative bei einem Gasausfall?

Heizlüfter sind nur für den absoluten Notfall und kurze Zeiträume geeignet, da sie sehr viel Strom verbrauchen (Stromkosten ca. 30–40 Cent/kWh). Bei einem flächendeckenden Einsatz droht zudem eine Überlastung des Stromnetzes.

Wird die Gasspeicherumlage 2026 noch erhoben?

Die Gasspeicherumlage wurde eingeführt, um die Füllstandsvorgaben zu finanzieren, soll aber nach aktuellen Plänen spätestens 2027 auslaufen oder reduziert werden. Die genaue Höhe für 2026 wird von der Trading Hub Europe (THE) halbjährlich neu festgelegt.

Hilft die Bundesregierung bei einer Gaskrise 2026 erneut mit Preisbremsen?

Eine Neuauflage der Gaspreisbremse ist derzeit politisch nicht geplant und gilt als unwahrscheinlich. Verbraucher müssen sich darauf einstellen, die vollen Marktpreise inklusive aller Abgaben selbst zu tragen.

Welche Rolle spielt Flüssiggas (LNG) für den Winter 2026?

LNG ist essenziell, um das fehlende russische Pipeline-Gas zu ersetzen und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Allerdings ist LNG auf dem Weltmarkt teurer und macht Deutschland abhängiger von globalen Preisschwankungen.

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