Gas-Durchlauferhitzer im Kostencheck

Ein Gas-Durchlauferhitzer bietet eine effiziente Möglichkeit, Warmwasser direkt im Durchfluss zu erzeugen. Er nutzt Erdgas oder Flüssiggas, um das Wasser beim Zapfen sofort zu erhitzen – ganz ohne Warmwasserspeicher. Das spart Energie, vermeidet Wärmeverluste und ermöglicht eine kompakte Installation, besonders in Wohnungen ohne Zentralheizung. Durch moderne Technologien wie elektronische Zündsysteme und Temperaturregelungen lassen sich heute Betriebskosten senken und der Komfort deutlich steigern. Doch wann lohnt sich ein Gas-Durchlauferhitzer wirklich?

Gas-Durchlauferhitzer im Kostencheck
Gas-Durchlauferhitzer im Kostencheck

Das Wichtigste in Kürze

  • Gas-Durchlauferhitzer erwärmen Wasser sofort beim Durchfluss – ohne Speicher.
  • Sie nutzen Erdgas oder Flüssiggas und erreichen Wirkungsgrade von bis zu 85 %.
  • Moderne Modelle mit Modulation halten die Wassertemperatur konstant.
  • Im Betrieb sind sie deutlich günstiger als elektrische Durchlauferhitzer.
  • Für die Installation sind ein Gasanschluss und ein Schornstein erforderlich.

Wann lohnt sich ein Gas-Durchlauferhitzer?

Ein Gas-Durchlauferhitzer lohnt sich vor allem bei hohem Warmwasserverbrauch. Die Anschaffungskosten sind zwar höher als bei Elektrogeräten, doch durch den günstigen Gaspreis amortisieren sich die Investitionen meist nach wenigen Jahren.

Aufbau und Funktionsweise eines Gas-Durchlauferhitzers

Ein Gas-Durchlauferhitzer arbeitet nach einem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip. Wird warmes Wasser benötigt, strömt kaltes Leitungswasser in das Gerät. Im Inneren zündet der Gasbrenner automatisch, sobald ein Differenzdruckschalter den Wasserfluss erkennt. Das Gas verbrennt und erhitzt den Wärmetauscher, durch den das Wasser fließt. Auf diese Weise erreicht das Wasser am Hahn die gewünschte Temperatur.

Da das Gerät ohne Warmwasserspeicher arbeitet, entfallen Speicherverluste vollständig. Das macht die Warmwasserbereitung effizienter. Außerdem sorgt die kompakte Bauweise für eine flexible Montage, oft direkt in Küche oder Bad. Moderne Geräte passen sich dem Wasserbedarf automatisch an und verbrauchen nur so viel Gas, wie wirklich nötig ist.

Die verschiedenen Zündarten im Überblick

Gas-Durchlauferhitzer unterscheiden sich vor allem durch ihre Zündtechnik. Ältere Geräte besitzen eine dauerhafte Zündflamme, die ständig brennt und bei Bedarf den Hauptbrenner entzündet. Das ist einfach, aber ineffizient, da Gas permanent verbraucht wird. Moderne Varianten nutzen einen Piezozünder. Hier erzeugt ein Schlag auf einen Piezokristall einen Funken, der die Flamme entzündet – ganz ohne Strom.

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Noch effizienter sind Modelle mit elektrischer oder Generatorzündung. Sie nutzen Batterien oder erzeugen den Zündstrom über eine kleine Turbine im Wasserstrom selbst. Diese Technik spart Energie und erhöht die Sicherheit, weil keine Dauerflamme vorhanden ist. Bei hochwertigen Geräten startet die Zündung vollautomatisch, sobald Warmwasser entnommen wird.

Temperaturregelung und Leistungsanpassung

Die Wassertemperatur lässt sich bei den meisten Geräten über einen Drehknopf einstellen. Die Leistung des Brenners wird dann entsprechend geregelt. Während ältere Modelle Temperaturschwankungen bei gleichzeitigem Wasserverbrauch zeigen, regeln moderne Gas-Durchlauferhitzer ihre Flammenleistung stufenlos. Sensoren messen den Durchfluss und die Temperatur, um sie konstant zu halten.

Dadurch bleibt die Wassertemperatur auch bei geringer Durchflussmenge stabil – ideal für komfortables Duschen. Geräte mit elektronischer Modulation benötigen zwar einen Stromanschluss, bieten dafür aber eine präzise Regelung. Das spart Gas, verbessert den Komfort und schont das Material, da Überhitzung vermieden wird.

Voraussetzungen und Installationsbedingungen

Wer einen Gas-Durchlauferhitzer betreiben möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Wichtig ist ein vorhandener Gasanschluss sowie ein funktionierender Schornstein für den Abzug der Abgase. Diese enthalten Kohlendioxid, Stickoxide und Kohlenmonoxid, die ohne Abführung gesundheitsschädlich wären.

Der Aufstellort sollte möglichst nah an der Entnahmestelle liegen, um Wärmeverluste zu minimieren. Alternativ gibt es Modelle für Propangasflaschen, die vor allem beim Camping oder in abgelegenen Ferienhäusern zum Einsatz kommen. In Wohnräumen sind sie weniger praktisch, da die Flaschen regelmäßig getauscht werden müssen. Sicherheit und Wartung durch Fachbetriebe sind Pflicht, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Kosten: Anschaffung, Installation und Betrieb

Die Preise für Gas-Durchlauferhitzer hängen von Ausstattung und Leistung ab. Einfache Modelle für Waschbecken beginnen bei rund 150 Euro. Leistungsstarke Geräte mit elektronischer Regelung kosten zwischen 300 und 900 Euro. Hinzu kommen Installationskosten, die stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängen.

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Müssen Gasleitungen oder Schornsteinanschlüsse erweitert werden, steigen die Kosten deutlich. Dafür sind die laufenden Betriebskosten günstig: Eine Kilowattstunde Gas kostet im Schnitt 12 Cent, während Strom bei etwa 36 Cent liegt. Bei täglicher Nutzung rechnet sich ein Gas-Durchlauferhitzer ab etwa 800 kWh Jahresverbrauch und spart langfristig bares Geld.

Kostenfaktor Gas-Durchlauferhitzer Elektrodurchlauferhitzer
Anschaffung 300 – 900 € 150 – 400 €
Installation ca. 600 € ca. 300 €
Wartung jährlich ca. 150 € gering
Energiepreis ca. 0,12 €/kWh ca. 0,36 €/kWh
Lebensdauer bis 20 Jahre bis 15 Jahre

Vorteile und Nachteile im Vergleich zu Elektrogeräten

Gas-Durchlauferhitzer überzeugen durch niedrige Betriebskosten und hohe Effizienz. Sie erreichen Wirkungsgrade von bis zu 85 %, während elektrische Geräte aufgrund der Stromerzeugung aus Gas nur 30 – 40 % der Primärenergie nutzen. Zudem gilt die Lebensdauer von Gasgeräten als länger. Ein Nachteil ist jedoch der höhere Wartungsaufwand, da Schornsteinfeger und Fachbetrieb regelmäßig prüfen müssen.

Auch der CO₂-Ausstoß fällt ins Gewicht – Elektrogeräte mit Ökostrom sind hier klimafreundlicher. Beim Platzbedarf liegt die Stromvariante vorn, da sie keinen Schornstein benötigt. Dafür punkten Gasgeräte mit konstantem Warmwasser auch bei höherem Verbrauch. Für Vielnutzer ist das wirtschaftlich die bessere Wahl.

Wann lohnt sich ein Gas-Durchlauferhitzer wirklich?

Ein Gas-Durchlauferhitzer lohnt sich besonders bei regelmäßigem Warmwasserbedarf, etwa in Familienhaushalten oder Wohnungen mit täglicher Nutzung von Dusche und Küche. Die höheren Anschaffungskosten amortisieren sich durch die deutlich günstigeren Energiekosten meist innerhalb weniger Jahre. Bei selten genutzten Bädern oder Ferienwohnungen ist ein Elektrogerät wirtschaftlicher, da hier die Investition kleiner ausfällt.

Wer bereits einen Gasanschluss und Schornstein besitzt, profitiert besonders von der Gasvariante. Wer hingegen Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte den Strom-Durchlauferhitzer mit Ökostrom bevorzugen. Letztlich hängt die Entscheidung von Verbrauch, Installationsbedingungen und persönlichen Prioritäten ab.

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Fazit

Ein Gas-Durchlauferhitzer ist eine effiziente Lösung für Haushalte mit hohem Warmwasserbedarf. Er überzeugt durch niedrige Energiekosten, hohe Leistung und lange Lebensdauer. Auch wenn Installation und Wartung teurer sind, macht sich das Gerät auf Dauer bezahlt. Wer regelmäßig duscht oder mehrere Zapfstellen nutzt, spart mit Gas bares Geld. Für kleine oder selten genutzte Räume bleibt die elektrische Alternative die einfachere Wahl.

Quellen zum Thema Gas-Durchlauferhitzer:

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