Ab wann gefriert Heizöl

Ab wann gefriert Heizöl? Alle Infos zur Kältegrenze

Heizöl gefriert nicht wie Wasser, sondern wird bei Kälte zunehmend dickflüssiger – ein Risiko für Heizsysteme im Winter. Ab etwa +3 °C beginnen sich Paraffinkristalle zu bilden, die Leitungen verstopfen und die Heizanlage lahmlegen können. Besonders kritisch wird es ab -10 °C. Wer rechtzeitig auf Additive oder Winterheizöl umsteigt und richtig lagert, verhindert teure Ausfälle. Dieser Ratgeber erklärt, ab wann Heizöl wirklich zum Problem wird – und was Sie tun müssen, um Ihre Heizung auch bei Frost am Laufen zu halten.

✅ Das Wichtigste in Kürze zu Ab wann gefriert Heizöl?

  • Gefrierbeginn ab +3 °C: Erste Paraffinkristalle bilden sich, das Öl wird dickflüssig.
  • Ab -3 °C wird’s
    kritisch
    : Verstopfungsgefahr für Filter und Leitungen steigt.
  • Bei -10 °C ist Schluss: Heizöl ist dann nicht mehr förderfähig.
  • Schutz durch Additive oder Winterheizöl: Bis -20 °C oder -28 °C stabil einsetzbar.
  • Lagerung entscheidend: Optimal sind 5 °C bis 15 °C – nie unter 0 °C!

Ab wann gefriert Heizöl und was kann man dagegen tun?

Heizöl beginnt ab +3 °C Paraffinkristalle zu bilden, die es dickflüssig machen. Ab -10 °C ist es nicht mehr pumpfähig. Schutz bieten Additive oder Winterheizöl, die bis -28 °C wirksam bleiben. Wichtig ist auch eine geschützte Lagerung zwischen 5 °C und 15 °C.

Physikalische Grundlagen: Warum Heizöl bei Kälte zäh wird

Heizöl besteht unter anderem aus Paraffinen, die bei Kälte auskristallisieren. Dieser Vorgang ähnelt dem Gefrieren von Wasser, läuft aber langsamer ab. Das Heizöl wird dabei nicht fest, sondern zunehmend dickflüssiger. Bereits ab +3 °C beginnen sich Paraffinkristalle zu bilden. Sichtbar wird das durch eine Eintrübung des Öls – es wirkt dann „milchig“. Diese Veränderung beeinträchtigt die Fließfähigkeit erheblich. Je kälter es wird, desto mehr Paraffine fallen aus. Die Folge: Filter und Leitungen können verstopfen. Ab etwa -10 °C ist das Öl nicht mehr förderfähig. Man spricht dann umgangssprachlich davon, dass das Heizöl „gefroren“ ist, auch wenn es technisch gesehen nur verfestigt ist.

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Temperaturgrenzen im Überblick: Wann wird Heizöl zum Problem?

Die folgenden Temperaturstufen sind entscheidend für die Nutzbarkeit von Heizöl:

Temperatur Auswirkungen auf Heizöl Erklärung
+3 °C Beginn der Paraffinausscheidung Erste Kristallbildung, Öl wird zäh
ca. 0 °C Deutliche Eintrübung möglich Trübung sichtbar, noch fließfähig
-3 bis -5 °C Paraffin flockt aus Verstopfungsgefahr bei dünnen Leitungen
-10 °C Heizöl nicht mehr fließfähig Heizanlage fällt aus

Die kritische Grenze ist der sogenannte CFPP-Wert (Cold Filter Plugging Point). Er definiert die Temperatur, bei der Paraffine die Filter verstopfen. Für Heizöl EL nach DIN 51603-1 liegt der Cloudpoint bei maximal +3 °C. Bereits leichter Frost kann also Probleme verursachen – besonders bei Anlagen mit oberirdischen Leitungen oder ungeschützten Tanks.

Was passiert, wenn Heizöl „gefriert“?

Das „Gefrieren“ von Heizöl ist ein schleichender Prozess. Die Paraffine im Öl kristallisieren bei sinkender Temperatur aus. Es entstehen weiße Flocken, die einen sichtbaren Schleier bilden. Die Flüssigkeit wird zäh und verliert ihre Pumpfähigkeit. Besonders problematisch ist dies für Leitungen, die außen liegen oder in unbeheizten Räumen verlaufen. Dort kann es schnell zu Filterverstopfungen kommen. Eine Heizanlage ist in diesem Zustand nicht mehr funktionsfähig. Der eigentliche Brennstoff ist zwar noch vorhanden, erreicht aber die Brennkammer nicht mehr. Erst wenn die Temperatur wieder steigt, lösen sich die Paraffinkristalle auf und das Heizöl wird wieder flüssig. Das macht das Risiko besonders tückisch – denn Ausfälle treten oft plötzlich und unerwartet ein.

Schutzmaßnahmen gegen das Einfrieren von Heizöl

Wer Heizöl nutzt, sollte rechtzeitig Vorkehrungen treffen. Wichtig ist die richtige Lagerung: Die optimale Temperatur liegt zwischen 5 °C und 15 °C. Idealerweise steht der Tank im beheizten Keller. Für Anlagen, die draußen oder in unbeheizten Räumen installiert sind, gibt es spezielle Kälteschutz-Additive. Diese Mittel senken den Gefrierpunkt deutlich – teilweise bis unter -20 °C. Noch sicherer ist sogenanntes Winterheizöl oder Polarheizöl, das bereits ab Raffinerie mit entsprechenden Zusätzen ausgestattet ist. Solche Produkte sind in kälteren Regionen üblich und bleiben auch bei -28 °C fließfähig. Wichtig: Additive müssen vorbeugend eingesetzt werden – nach dem Einfrieren wirken sie nicht mehr. Eine regelmäßige Wartung der Filter schützt zusätzlich vor plötzlichen Ausfällen im Winter.

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Wann ist Winterheizöl sinnvoll?

Winterheizöl ist speziell für kalte Regionen oder freistehende Anlagen gedacht. Es wird bereits in der Raffinerie mit Kälteschutzmitteln versehen. Der Vorteil: Es muss nicht selbst beigemischt werden und ist sofort einsatzbereit. Die Kälteresistenz reicht – je nach Produkt – bis -20 °C oder sogar -28 °C. Besonders sinnvoll ist Winterheizöl für Außentanks, oberirdische Leitungen oder ungedämmte Lagerräume. In Mitteleuropa genügt bei guter Isolierung meist Standardheizöl. Doch bei zu erwartendem Dauerfrost bietet Winterheizöl eine verlässliche Lösung, um die Heizsicherheit zu gewährleisten. Es empfiehlt sich, rechtzeitig auf die Winterqualität umzusteigen, denn auch das Umfüllen bei eisigen Temperaturen ist nicht immer praktikabel.

Tipps für einen störungsfreien Heizbetrieb im Winter

Mit einigen Maßnahmen lässt sich das Risiko von Heizölproblemen im Winter deutlich senken. Lagern Sie den Tank stets geschützt und vermeiden Sie Temperaturen unter 5 °C. Kontrollieren Sie vor dem Wintereinbruch alle Leitungen und Filter auf Verunreinigungen. Verwenden Sie bei Bedarf rechtzeitig ein Additiv – nicht erst, wenn es draußen friert. Achten Sie außerdem auf mögliche Kältebrücken im Heizraum. Wer regelmäßig wartet, Filter überprüft und auf hochwertige Produkte setzt, reduziert die Ausfallwahrscheinlichkeit erheblich. Eine Umstellung auf Winterheizöl ist besonders bei Altanlagen mit dünnen Leitungen empfehlenswert. So sichern Sie sich einen warmen Winter – auch bei eisigen Temperaturen.

🔧 Wie funktioniert der CFPP-Wert bei Heizöl?

Der sogenannte CFPP-Wert (Cold Filter Plugging Point) ist entscheidend für die Betriebssicherheit von Heizölanlagen. Er beschreibt die Temperatur, bei der das Heizöl nicht mehr durch einen genormten Filter gepumpt werden kann. Diese Grenze liegt bei Standardheizöl EL laut DIN 51603-1 bei maximal -10 °C. Je nach Qualität und Additivzugabe kann dieser Punkt auf -20 °C oder -28 °C verschoben werden. Der CFPP-Wert ist insbesondere für Regionen mit häufigem Frost ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des richtigen Heizöls. Moderne Winterheizöle sind bereits ab Raffinerie auf tiefere CFPP-Werte eingestellt. Für Verbraucher bedeutet das: Wer in frostgefährdeten Regionen wohnt, sollte nicht nur auf die Lagertemperatur achten, sondern gezielt Produkte mit niedrigem CFPP-Wert wählen.

💡 Checkliste: Heizölsystem winterfest machen

Eine regelmäßige Wartung und rechtzeitige Vorbereitung schützen zuverlässig vor Heizungsausfällen. Die folgende Checkliste hilft, das Heizsystem fit für den Winter zu machen:

  1. Tankstand prüfen und frühzeitig nachfüllen.
  2. Lagerort kontrollieren: Temperatur idealerweise zwischen 5 °C und 15 °C.
  3. Leitungen und Filter auf Verschmutzung und Kälteempfindlichkeit prüfen.
  4. Bei Außentanks oder ungedämmten Räumen: Additiv rechtzeitig beimischen.
  5. Bei tieferliegenden Temperaturen Winterheizöl verwenden.
  6. Heizungswartung durch Fachbetrieb einplanen.
  7. Notbetrieb prüfen – z. B. Heizlüfter für Notfall bereithalten.
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Diese Maßnahmen sind besonders bei Altanlagen wichtig, deren Filter und Leitungen besonders kälteanfällig sind.

🧪 Welche Additive helfen wirklich bei Frost?

Nicht jedes Additiv wirkt gleich stark – entscheidend ist die Wirkstoffzusammensetzung. Gängige Kälteschutz-Additive enthalten sogenannte Fließverbesserer, die das Auskristallisieren der Paraffine verzögern. Diese Mittel wirken jedoch nur vorbeugend – bei bereits „gefrorenem“ Heizöl sind sie wirkungslos. Verbraucher sollten darauf achten, dass das Additiv kompatibel mit dem eigenen Heizöltyp ist und vom Hersteller freigegeben wurde. Seriöse Anbieter wie z. B. ERC oder Liqui Moly bieten Additive, die den CFPP-Wert nachweislich um 10–15 Grad senken können. Wichtig ist die rechtzeitige Zugabe vor dem Temperaturabfall. Am besten lässt man sich vom Heizöllieferanten beraten oder kauft direkt ein vorgemischtes Winterheizöl.

🏡 Außentank? Diese Maßnahmen sind Pflicht

Bei freistehenden Tanks oder Leitungen außerhalb des Gebäudes steigt die Gefahr des Heizölausfalls erheblich. Kälte wirkt hier direkt und ungedämpft auf das Heizsystem ein. Deshalb gelten hier besondere Schutzmaßnahmen: Die Leitungen sollten gedämmt oder sogar beheizt sein, um das Auskühlen zu verhindern. Der Tank selbst kann mit isolierenden Materialien umhüllt werden, etwa mit Styroporplatten oder speziellen Hüllen. Eine weitere Option ist der Einsatz eines Begleitheizbandes, das per Thermostat aktiviert wird, sobald die Temperatur unter einen bestimmten Wert fällt. Winterheizöl ist bei solchen Anlagen zwingend empfohlen. Wer seine Außentankanlage regelmäßig wartet und isoliert, minimiert das Risiko von Ausfällen bei starkem Frost.

Fazit

Heizöl beginnt bereits bei +3 °C seine Fließfähigkeit einzuschränken. Spätestens bei -10 °C wird es unbrauchbar. Um einen Heizungsausfall zu vermeiden, ist vorbeugender Schutz entscheidend: Additive, Winterheizöl und richtige Lagerung sorgen für Sicherheit bei Frost. Wer vorbereitet ist, bleibt auch im tiefsten Winter warm.

Quellen:

  1. Ab wann gefriert Heizöl? – Langlitz Mineralöl GmbH
    https://www.langlitz-mineraloel.de/blog/ab-wann-gefriert-heizoel/
  2. Heizöl/Diesel Additive – Hilke Heizöl e.K.
    https://hilke-heizoel.de/produkte/heizoel-additive/
  3. Häufige Fragen zum Thema Heizöl – emweo.de
    https://emweo.de/tipps/haeufige-fragen-zum-thema-heizoel
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