Preisentwicklung Holzpellets im Überblick
Holzpellets galten über viele Jahre als günstiger und stabiler Brennstoff. Die Preise blieben konstant und lagen meist unter denen von Öl und Gas. Doch die Energiekrise 2022 brachte eine drastische Wende: Innerhalb weniger Monate stiegen die Pelletpreise auf Rekordniveau. Heute, im Herbst 2025, hat sich der Markt weitgehend beruhigt. Dennoch zeigen die letzten Jahre, wie stark äußere Einflüsse die Preisentwicklung bestimmen können. Dieser Überblick zeigt, wie sich die Pelletpreise entwickelt haben und was Verbraucher künftig erwarten können.
Das Wichtigste in Kürze
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Wie haben sich die Pelletpreise in den letzten Jahren entwickelt?
- Holzpellets: Die Preisentwicklung der vergangenen Jahre
- Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung von Pellets
- Regionale Preisunterschiede in Deutschland
- Gründe für den Preissprung 2022
- Prognose für die zukünftige Preisentwicklung
- Tipps für den Kauf von Holzpellets
- Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit
- Fazit
- 2022 erreichten Pelletpreise mit über 760 €/t ein Rekordhoch.
- Aktuell (September 2025) liegen sie bei etwa 335€/t.
- Haupttreiber waren Energiepreise, Nachfrage und Produktionskosten.
- Regionale Unterschiede bestehen: Süddeutschland bleibt günstiger.
- Frühjahrs- und Sommermonate bieten meist die besten Einkaufspreise.
Wie haben sich die Pelletpreise in den letzten Jahren entwickelt?
Die Pelletpreise waren viele Jahre stabil und bewegten sich zwischen 220 und 280 Euro je Tonne. 2022 kam es jedoch zu einem historischen Preissprung auf 763,76 Euro pro Tonne. Seitdem sind die Preise wieder gefallen und liegen im September 2025 bei rund 335 Euro je Tonne.
Holzpellets: Die Preisentwicklung der vergangenen Jahre
Über lange Zeit galten Holzpellets als Preiswunder unter den Brennstoffen. 2014 lag der Höchststand noch bei rund 280 Euro je Tonne. Danach pendelten sich die Preise stabil zwischen 220 und 250 Euro ein. Erst Ende 2021 kam wieder Bewegung in den Markt, als die Kosten auf knapp 300 Euro pro Tonne stiegen.
2022 änderte sich das Bild grundlegend: Laut Deutschem Pelletinstitut (DEPI) erreichten Pellets im September 2022 einen Rekordwert von 763,76 Euro je Tonne (bei 6 Tonnen Abnahme). Ab Oktober setzte dann eine deutliche Entspannung ein. Die Preisrückgänge hielten an, sodass im September 2025 ein Durchschnittswert von 335,04 Euro je Tonne verzeichnet wurde. Diese Entwicklung zeigt, dass selbst stabile Märkte nicht immun gegen globale Krisen und Energiepreisverwerfungen sind.
Einflussfaktoren auf die Preisentwicklung von Pellets
Die Preisbildung bei Holzpellets hängt von mehreren Faktoren ab. Ein entscheidender Punkt ist das Ausgangsmaterial. Rund 90 Prozent der Pellets bestehen aus Holzabfällen der Industrie, etwa 10 Prozent aus nicht sägefähigem Rundholz. Steigt der Anteil des Frischholzes, erhöhen sich Produktionsaufwand und Preis. Auch die Kapazitätsauslastung der Hersteller wirkt sich aus.
In Zeiten hoher Nachfrage – etwa bei kalten Wintern oder Förderprogrammen für Pelletheizungen – kann die Produktion an ihre Grenzen stoßen. Angebot und Nachfrage geraten ins Ungleichgewicht, was die Preise steigen lässt. Neben den Produktionskosten für Strom und Transport beeinflusst auch die internationale Marktsituation die Pelletpreise, da Holz global gehandelt wird.
Regionale Preisunterschiede in Deutschland
Die Pelletpreise zeigen über die Jahre hinweg ähnliche Trends in allen Regionen Deutschlands. Dennoch bestehen Unterschiede. Im Süden, wo Holzvorkommen dichter sind, fällt der Preis meist niedriger aus als im Norden. Das liegt an kürzeren Transportwegen und einer stärkeren regionalen Holzverarbeitung.
Nach DEPI-Daten vom September 2025 zahlen Verbraucher im Süden durchschnittlich 339,69 Euro je Tonne, im Mitteldeutschland 325,84 Euro und im Norden 338,77 Euro. Schon im Sommer 2025 lagen die Werte niedriger: im Juli bei 300,36 Euro (Süd) und 305,08 Euro (Nord/Ost). Diese Schwankungen zeigen: Auch geografische Faktoren spielen bei der Preisgestaltung eine Rolle.
Pelletpreise 2025 | Süd* | Mitte** | Nord/Ost*** |
---|---|---|---|
Juli 2025 | 300,36 € | 303,15 € | 305,08 € |
August 2025 | 312,01 € | 305,42 € | 307,03 € |
September 2025 | 339,69 € | 325,84 € | 338,77 € |
Süd: Bayern, Baden-Württemberg, Saarland | |||
Mitte: Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen | |||
Nord/Ost: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein |
Gründe für den Preissprung 2022
Das Jahr 2022 war eine Ausnahme in der Preisgeschichte der Pellets. Mehrere Entwicklungen trafen zeitgleich zusammen. Die Nachfrage stieg sprunghaft an, weil viele Haushalte aufgrund der Energiekrise auf erneuerbare Heizsysteme umstiegen. Auch die staatliche Förderung von Pelletheizungen befeuerte diesen Trend. Hinzu kamen Lieferengpässe, da viele Kunden vorsorglich bestellten.
Parallel kletterten die Produktionskosten in die Höhe – vor allem durch steigende Strom-, Treibstoff- und Rohstoffpreise. Die Baubranche stagnierte, wodurch Nebenprodukte wie Sägespäne knapper und teurer wurden. All diese Faktoren führten zu einem kurzfristigen Marktungleichgewicht, das die Pelletpreise in Rekordhöhen trieb.
Prognose für die zukünftige Preisentwicklung
Für die kommenden Jahre erwarten Experten nur moderate Schwankungen. Pellets werden weiterhin als stabiler Energieträger gelten, auch wenn einzelne Preisbewegungen unvermeidbar sind. Mit zunehmender Energiewende steigt die Nachfrage nach erneuerbaren Brennstoffen.
Gleichzeitig wird die Produktion effizienter, was preisdämpfend wirken kann. Entscheidend wird das Zusammenspiel von Verfügbarkeit, Förderpolitik und internationalen Energiepreisen sein. Wenn Gas und Öl weiter an Bedeutung verlieren, könnten Pellets leicht teurer werden. Dennoch bleibt das Preisniveau im Vergleich zu fossilen Brennstoffen attraktiv.
Tipps für den Kauf von Holzpellets
Wer beim Heizen sparen möchte, sollte die Preisentwicklung regelmäßig beobachten. Die günstigsten Monate für den Einkauf liegen meist im Frühjahr und Sommer, wenn die Nachfrage gering ist und die Lager voll sind. Große Abnahmemengen senken den Preis pro Tonne deutlich – gemeinschaftliche Bestellungen mit Nachbarn lohnen sich daher.
Auch die Verpackungsform beeinflusst den Endpreis: Schüttware ist am günstigsten, BigBags liegen im Mittelfeld, und Sackware ist die teuerste Variante. Wichtig ist zudem die Qualität der Pellets. Laut DIN EN 14961-2 werden drei Qualitätsklassen unterschieden, die sich in Heizwert, Wassergehalt und Festigkeit unterscheiden. Nur der Vergleich innerhalb einer Klasse ermöglicht eine faire Preisbewertung.
Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die langfristige Versorgungssicherheit. Laut DEPI wurden 2022 nur etwa 12 Prozent der verfügbaren Holzreste für die Pelletproduktion genutzt. Die Kapazitäten sind also groß genug, um auch in Zukunft den steigenden Bedarf zu decken. Da Pellets überwiegend aus heimischen Rohstoffen stammen, sind sie weniger abhängig von globalen Lieferketten als fossile Energieträger.
Auch unter Nachhaltigkeitsaspekten schneiden sie gut ab, denn sie nutzen Nebenprodukte der Holzindustrie. Das macht sie zu einem ökologisch wie ökonomisch sinnvollen Energieträger – vor allem für Haushalte, die langfristig unabhängig von Öl und Gas heizen wollen.
Fazit
Die Preisentwicklung von Holzpellets zeigt, wie stark Märkte auf äußere Einflüsse reagieren können. Nach dem Rekordjahr 2022 hat sich der Markt 2025 stabilisiert, bleibt aber sensibel gegenüber Energie- und Rohstoffkosten. Wer klug einkauft, profitiert weiterhin von günstigen Heizkosten. Der richtige Zeitpunkt und eine gute Qualitätswahl sind entscheidend, um langfristig zu sparen und nachhaltig zu heizen.
Quellen zur Preisentwicklung von Holzpellets:
- Deutsches Pelletinstitut GmbH (DEPI) – Pelletpreis / Wirtschaftlichkeit (Offizielle Preisstatistik)
- HeizPellets24 – Holzpelletpreise aktuell und günstig (Preisvergleichsportal mit aktuellem Index)
- Heizung.de – Pellets: Preisentwicklung für Holzpellets (Historische Entwicklung und Einordnung)