Gasetagenheizung im Überblick: Kompakt & effizient

Die Gasetagenheizung ist eine kompakte Alternative zur klassischen Zentralheizung. Sie versorgt meist nur eine Wohnung oder ein Stockwerk und wird direkt in der jeweiligen Wohneinheit installiert. Dadurch eignet sie sich ideal für Mietwohnungen oder kleine Einfamilienhäuser. Moderne Gasetagenheizungen nutzen Brennwerttechnik, arbeiten effizient und ermöglichen eine individuelle Heizkostenabrechnung. Ihr größter Vorteil liegt im geringen Platzbedarf – doch sie bringt auch einige Einschränkungen mit sich.

Gasetagenheizung im Überblick: Kompakt & effizient
Gasetagenheizung im Überblick: Kompakt & effizient

Das Wichtigste in Kürze

  • Kompakte Bauweise, ideal für Wohnungen und kleine Häuser
  • Individuelle Verbrauchsabrechnung möglich
  • Moderne Geräte nutzen Brennwerttechnik für hohe Effizienz
  • Kombination mit Solarthermie meist nicht möglich
  • Wartungspflicht durch Schornsteinfeger alle zwei Jahre

Was ist eine Gasetagenheizung?

Eine Gasetagenheizung ist eine dezentrale Heizlösung, die meist ein einzelnes Stockwerk oder eine Wohnung beheizt. Sie arbeitet unabhängig von einer zentralen Anlage, benötigt wenig Platz und ist besonders in Mehrfamilienhäusern beliebt.

Aufbau und Funktionsweise einer Gasetagenheizung

Eine Gasetagenheizung besteht aus einer kompakten Gastherme, die sowohl für die Raumheizung als auch für die Warmwasserbereitung zuständig ist. Meist handelt es sich um wandhängende Geräte, sogenannte Kombithermen. Diese verzichten auf einen separaten Warmwasserspeicher und erhitzen das Wasser im Durchlaufprinzip. Wird also ein Wasserhahn geöffnet oder Heizwärme angefordert, springt das Gerät an und produziert sofort warmes Wasser.

Moderne Varianten arbeiten mit Brennwerttechnik, wodurch auch die im Abgas enthaltene Wärme genutzt wird. Das steigert den Wirkungsgrad erheblich und senkt den Gasverbrauch. Durch die bedarfsgesteuerte Arbeitsweise läuft die Anlage nur, wenn wirklich Wärme benötigt wird. Dadurch wird Energie gespart. Die Installation erfolgt meist in Bad, Küche oder Flur, also nahe den Verbrauchsstellen. So werden Wärmeverluste vermieden und das System reagiert schnell.

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Vorteile einer Gasetagenheizung

Ein klarer Vorteil der Gasetagenheizung ist ihr geringer Platzbedarf. Sie lässt sich platzsparend an der Wand montieren und benötigt weder Heizraum noch großen Speicher. In Mietwohnungen ist sie beliebt, weil jeder Mieter seinen eigenen Energieverbrauch kontrollieren und direkt abrechnen kann. Die Abrechnung erfolgt somit fair nach individuellem Bedarf.

Auch die Installation ist vergleichsweise günstig, da keine umfangreiche Leitungsstruktur durch das ganze Haus nötig ist. Dank Brennwerttechnik erreichen moderne Geräte hohe Wirkungsgrade, was langfristig Kosten spart. Zudem entstehen durch die Nähe zu den Verbrauchsstellen kaum Wärmeverluste. Ein weiterer Pluspunkt: Nutzer können die Heizung flexibel steuern, den Betrieb anpassen und selbst den Gasversorger wählen.

Nachteile und Einschränkungen

Trotz ihrer Effizienz hat die Gasetagenheizung auch Schwächen. Sie eignet sich nur für kleine bis mittlere Wohnflächen. Bei hohem Warmwasserbedarf oder mehreren Bädern stößt das System an seine Grenzen, da die Durchlaufleistung begrenzt ist. Auch eine Kombination mit erneuerbaren Energien, etwa Solarthermie, ist meist nicht möglich – es fehlt der notwendige Speicher.

In Mehrfamilienhäusern kann die Anschaffung teurer werden, weil für jede Wohnung ein eigenes Gerät installiert werden muss. Zudem geht durch die Montage im Wohnraum etwas Platz verloren, und es kann zu leichten Geräuschbelastungen kommen. Wartungskosten fallen pro Gerät an, was in großen Gebäuden die Gesamtkosten erhöht.

Wartung und Sicherheit der Gasetagenheizung

Gasetagenheizungen gelten als sicher, wenn sie regelmäßig gewartet werden. In Deutschland sind alle Geräte streng zertifiziert und müssen technische Normen erfüllen. Verbindlich ist eine Kontrolle durch den Schornsteinfeger alle zwei Jahre. Viele Hersteller empfehlen jedoch eine jährliche Wartung, um Störungen und Energieverluste zu vermeiden.

Dabei überprüft der Fachmann Brenner, Zündvorrichtung, Abgaswerte und Brennwertsystem. Eine Reinigung der Brennkammer und das Messen der Abgastemperaturen gehören ebenfalls dazu. Die Kosten liegen im Schnitt bei etwa 100 Euro. Eine unregelmäßig brennende Flamme, Rußbildung oder verfärbte Flammen sind Warnzeichen, dass eine Wartung nötig ist. Wichtig: Der Mieter darf nicht verpflichtet werden, selbst einen Wartungsvertrag abzuschließen – das ist Sache des Vermieters.

Kosten einer Gasetagenheizung

Die Anschaffungskosten variieren je nach Modell und Heizleistung. Moderne Brennwertgeräte liegen preislich zwischen 3.000 € und 6.000 €. Hinzu kommen Montage und eventuell ein neues Abgassystem. Die jährlichen Brennstoffkosten bewegen sich bei einem Einfamilienhaus mit durchschnittlichem Verbrauch um 1.500 €, basierend auf einem Gaspreis von etwa 6 Cent pro kWh.

Dank moderner Technik lassen sich bis zu 30 % Heizkosten im Vergleich zu alten Anlagen einsparen. Hersteller wie Buderus (Logamax-Serie), Viessmann (Vitodens-Serie), Wolf oder Junkers bieten passende Modelle für verschiedene Wohnsituationen an. Durch staatliche Förderungen, etwa bei der Kombination mit Wärmepumpen, können bis zu 65 % der Investitionskosten erstattet werden.

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Gasetagenheizung oder Zentralheizung – was lohnt sich mehr?

Die Entscheidung hängt stark von der Wohnsituation ab. In kleinen Wohnungen oder Häusern bietet die Gasetagenheizung klare Vorteile: Sie ist platzsparend, effizient und individuell steuerbar. Bei größeren Gebäuden oder hohem Warmwasserbedarf punktet dagegen die Zentralheizung, da sie mehrere Einheiten effizient versorgen kann.

In Mehrfamilienhäusern kann eine zentrale Anlage zudem günstiger in der Anschaffung und Wartung sein. Wer seine alte Heizung austauscht und auf Brennwerttechnik setzt, profitiert in beiden Fällen von niedrigeren Betriebskosten. Langfristig sollte auch die Möglichkeit einer Hybridlösung geprüft werden – etwa die Kombination mit einer Luftwärmepumpe, um Förderungen und CO₂-Einsparungen zu nutzen.

Fazit

Die Gasetagenheizung überzeugt durch Effizienz, Platzersparnis und individuelle Kontrolle. Sie eignet sich besonders für kleinere Wohnungen und Einfamilienhäuser, wo sie kostengünstig und zuverlässig arbeitet. Wer regelmäßig warten lässt und auf moderne Brennwerttechnik setzt, kann Heizkosten deutlich senken. Dennoch sollte man die eingeschränkte Kombinationsmöglichkeit mit erneuerbaren Energien und die höheren Wartungskosten in Mehrfamilienhäusern berücksichtigen.

Quellen zur Gasetagenheizung:


10 häufig gestellte Fragen

❓ Was ist eine Gasetagenheizung?

Eine Gasetagenheizung ist ein Heizsystem, das in einer einzelnen Wohneinheit (Etage oder Wohnung) installiert ist und diese unabhängig von anderen Einheiten mit Wärme und oft auch Warmwasser versorgt. Sie funktioniert in der Regel mit Erdgas oder Flüssiggas und ist oft an die Zentralheizungsanlage des Hauses angeschlossen.

❓ Worin unterscheidet sich die Gasetagenheizung von einer Zentralheizung?

Im Gegensatz zur Zentralheizung, die das gesamte Gebäude von einem zentralen Kessel aus beheizt, versorgt die Gasetagenheizung nur die jeweilige Wohnung mit Wärme und Warmwasser. Das bedeutet, dass jeder Mieter oder Eigentümer seine Heizkosten individuell über den eigenen Gaszähler abrechnet.

❓ Welche Brennstoffe können in einer Gasetagenheizung verwendet werden?

Typischerweise wird eine Gasetagenheizung mit Erdgas betrieben, das über das öffentliche Gasnetz geliefert wird. In manchen Fällen, besonders wenn kein Anschluss ans Erdgasnetz besteht, können auch Flüssiggas (Propan oder Butan) aus Tanks oder Flaschen verwendet werden.

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❓ Welche Vorteile bietet eine Gasetagenheizung für Mieter?

Der größte Vorteil ist die individuelle Kontrolle über den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten, da die Abrechnung direkt über den eigenen Gaszähler erfolgt. Mieter können ihre Heizzeiten und Wunschtemperaturen unabhängig von anderen Hausbewohnern bestimmen.

❓ Welche Nachteile hat eine Gasetagenheizung?

Ein Nachteil kann der zusätzliche Wartungs- und Prüfaufwand sein, da die Geräte häufiger gewartet werden müssen als große Zentralheizungen. Zudem muss der Platz für das Heizgerät und eventuell notwendige Abgasrohre in der Wohnung gefunden werden.

❓ Wer ist für die Wartung der Gasetagenheizung zuständig?

Grundsätzlich ist der Eigentümer der Wohnung oder das Mietshaus für die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Heizungsanlage verantwortlich. Mieter müssen jedoch oft die Kosten für die jährliche Wartung und die Schornsteinfegerprüfung tragen, sofern dies im Mietvertrag vereinbart ist.

❓ Wie hoch sind die Anschaffungskosten für eine neue Gasetagenheizung?

Die Anschaffungskosten für ein modernes Brennwertgerät liegen je nach Leistung, Hersteller und Installationsaufwand meistens zwischen 4.000 und 8.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Installation durch einen Fachbetrieb und eventuelle Anpassungen am Abgassystem.

❓ Muss eine Gasetagenheizung regelmäßig vom Schornsteinfeger überprüft werden?

Ja, gemäß den gesetzlichen Bestimmungen zur Kehr- und Überprüfungsordnung muss die Gasetagenheizung regelmäßig, meist ein- bis zweimal pro Jahr, vom zuständigen Schornsteinfeger auf Betriebssicherheit und Emissionen überprüft werden. Diese Prüfungen dienen der Sicherheit und der Einhaltung der Umweltvorschriften.

❓ Gibt es Förderungen für den Austausch einer alten Gasetagenheizung?

Ja, für den Austausch gegen eine hocheffiziente Brennwertheizung oder eine Kombination mit erneuerbaren Energien (z.B. Solarthermie) gibt es oft staatliche Förderungen über die KfW-Bank oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Es ist ratsam, sich vor dem Kauf über die aktuellen Programme zu informieren.

❓ Wie kann ich bei einer Gasetagenheizung Energie sparen?

Energie sparen lässt sich durch die optimale Einstellung der Heizkurve und der Raumtemperaturregler sowie durch die regelmäßige Wartung des Geräts. Zudem hilft effizientes Lüften (kurz und stoßweise) und das Vermeiden von unnötigem Dauerbetrieb, den Gasverbrauch zu senken.

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